Die gestaltete Eingewöhnungsphase (in Anlehnung an das Berliner Modell) von ca. 4 Wochen gibt Ihrem Kind und Ihnen die Zeit, um behutsam und vertrauensvoll die Erzieher*innen und Kinder, die neuen Räumlichkeiten und Abläufe kennen zu lernen.
Erst wenn Ihr Kind Vertrauen zu den Bezugserzieher*innen gewinnt, kann es sich aufmachen und die neue Welt erobern! Denn ohne Bindung ist keine Bildung möglich.
Das Wichtigste ist dabei der Aufbau einer Bindungsbeziehung zum/zur Bezugserzieher*in. Diese neu aufgebaute Bindungsbeziehung gibt Ihrem Kind die Sicherheit, für einige Stunden am Tag auf die Anwesenheit der Eltern verzichten zu können. Sie bleiben aber die wichtigsten Bindungspersonen für Ihr Kind!
Jedes Kind reagiert unterschiedlich auf neue Situationen und benötigt eine kürzere oder längere Zeit, Vertrauen in den/die Bezugserzieher*in aufzubauen, die neuen Räumlichkeiten, Abläufe und Kinder kennenzulernen.
Im Folgenden möchten wir Ihnen den Ablauf der Eingewöhnung näher schildern.
Wir heißen Sie herzlich bei uns im Haus willkommen. Sie sind mit Ihrem Kind für 1- 1,5 Stunden zusammen mit dem/der Bezugserzieher*in in der Gruppe und erleben und begleiten den Tagesablauf mit. Sie sind die „vertraute und sichere Basis“ für Ihr Kind, von der aus es eine neue Bindung aufbauen und die neue Umgebung erkunden kann.
Der/die Bezugserzieher*in ist für Ihr Kind da, vielleicht sind schon erste Kontakte (Blicke, Lächeln oder gar ein kleines Spiel zu dritt) möglich.
Bei der pflegerischen Versorgung (Wickeln, Toilette gehen, Unterstützung beim Essen) wird der/die Bezugserzieher*in mit Ihnen zusammen das Kind begleiten. Er/sie erlebt dabei, welche Gewohnheiten und Abläufe dem Kind vertraut sind.
Nach den ersten Tagen kennt Ihr Kind vielleicht schon den Tagesablauf – Jeden Tag die gleiche herzliche Begrüßung und Ihr Kind kann neugierig seine neue Welt entdecken. Der/die Bezugserzieher*in baut den Kontakt zu Ihrem Kind deutlicher und weiter auf.
Nach der herzlichen Begrüßung und dem ruhigen Ankommen im Gruppenraum versuchen wir es das erste Mal mit einer behutsamen, kurzen Trennung von ca. 10-30 Minuten. Sie verabschieden sich deutlich und bewusst von Ihrem Kind und verlassen den Gruppenraum (auch wenn Ihr Kind protestiert), aber nicht die Einrichtung.
Sie können gerne einen Gegenstand von sich (Schal, Schlüsselbund, Jacke,…) oder ein Kuscheltier, Schnuller, etc. im Gruppenraum als Unterstützung und Beruhigung platzieren.
Im Elternzimmer können Sie es sich gemütlich machen, sich stärken, etwas lesen, etc.
Lässt sich Ihr Kind in kurzer Zeit von dem/der Bezugserzieher*in beruhigen, kommen Sie nach der vereinbarten Zeit von ca. 10-30 Minuten wieder zurück in den Gruppenraum und begrüßen Ihr Kind.
Wenn nicht, wird der erste Trennungsversuch abgebrochen und Sie werden früher in den Gruppenraum geholt.
Nach dieser Trennungsphase ist der Kinderkrippentag für Ihr Kind zu Ende.
Nach dieser ersten Trennungssituation werden wir gemeinsam mit Ihnen entscheiden, ob Ihr Kind eine kürzere Eingewöhnungszeit oder eine längere Eingewöhnungszeit benötigt.
(4 Wochen)
Ihr Kind hat Vertrauen und Sicherheit zum/zur Bezugserzieher*in aufgebaut und lässt sich von ihr beruhigen. Die Trennungsphase wird nun stückweise verlängert, bis Ihr Kind die gesamten Abläufe kennengelernt hat. In dieser Phase sind Sie nur noch teilweise in der Gruppe anwesend, können die Einrichtung zeitweise verlassen – Sie sind aber dennoch jederzeit telefonisch, etc. erreichbar.
(6 Wochen)
Ihr Kind benötigt noch etwas mehr Zeit, Vertrauen und Sicherheit zum/zur Bezugserzieher*in zu schöpfen.
Der/die Bezugserzieher*in baut weiter Kontakt zu Ihrem Kind auf. Es finden mehrere Tage keine weiteren Trennungen statt - bis Ihr Kind mehr Vertrauen und Sicherheit zum/zur Bezugserzieher*in gewonnen hat. Anschließend findet wieder eine kurze Trennungsphase statt, die dann ggf. stückweise verlängert wird, bis Ihr Kind die gesamten Abläufe kennengelernt hat. In dieser Phase sind Sie nur noch teilweise in der Gruppe anwesend, können die Einrichtung ggf. zeitweise verlassen – Sie sind aber dennoch jederzeit telefonisch, etc. erreichbar.
Ihrem Kind sind alle Abläufe vertraut und es hat eine stabile Beziehung zum/zur Bezugserzieher*in aufgebaut. Trennungsprotest ist immer noch normal – das Kind lässt sich aber von dem/der Bezugserzieher*in trösten und findet dann gut in den Alltag und das Spielen hinein. Es bleibt allein über die benötigte Betreuungszeit in der Einrichtung und verbringt eine lernintensive und spannende Zeit.